Bio-Baumwolle vs. konventionelle Baumwolle

Weltweit besteht etwa die Hälfte aller Textilien aus Baumwolle. Deshalb sollte bereits bei der Auswahl der Rohstoffe auf umweltschonende Aspekte geachtet werden. Und so ist es auch bei uns: Wir verwenden zertifizierte Bio-Baumwolle für unsere Kleidung. Es stellt eine unserer vielfältigen Maßnahmen dar, um unseren Beitrag für eine nachhaltige Welt zu leisten. Aber was ist Bio-Baumwolle überhaupt? Und wie unterscheidet sie sich von konventioneller Baumwolle? 

Wir verwenden nachhaltige und faire Rohstoffe mit dem höchsten Qualitätsstandard

Baumwolle ist eine pflanzliche Naturfaser, die aus den Fruchtkapseln der Baumwollpflanze gewonnen wird. Das Beste an ihr ist die einzigartige Kombination vieler, nützlicher Eigenschaften. Sie ist von Natur aus biologisch abbaubar, sehr lange haltbar, besonders hautverträglich und atmungsaktiv. Für die Umwelt stellt die einfache Baumwollproduktion jedoch ein Problem dar: Die Nutzung von Pestiziden, Gentechnik und der sehr hohe Wasserverbrauch sorgen für eine unglaublich starke Umweltbelastung. Aber auch die ausländischen Baumwollproduzenten spüren die Nachteile des konventionellen Anbaus, denn die Arbeiter werden im direkten Wettbewerb mit großen Konzernen wirtschaftlich ausgebeutet.

5 Fakten, weshalb Bio-Baumwolle nachhaltig ist und in deinen Kleiderschrank sollte

 

1 - Gentechnisch veränderte Pflanzen sind im Bio-Anbau verboten

Grundsätzlich werden nach dem klassischen Verfahren genmanipulierte Baumwollpflanzen eingesetzt, da diese resistenter und widerstandsfähiger gegen Schädlinge oder schwierige Umweltbedingungen sind. Kein Wunder also, dass unfassbare zwei Drittel der weltweit angebauten Baumwolle gentechnisch verändert ist. Dies birgt erhebliche Risiken, denn die genetische Vielfalt der Natur sinkt und die Farmer werden immer abhängiger gegenüber den großen Saatgutherstellern. Der Unterschied zur klassischen Baumwolle beginnt deshalb bereits bei der Saat. Die Bio-Baumwolle produziert natürliche Samen, aus denen neue Pflanzen wachsen können. Dies erspart den Bauern hohe Kosten für neues Saatgut. Allerdings ist es für Biobauer inzwischen sehr schwierig an nicht-genmanipuliertes Saatgut zu kommen, weshalb dieser Mangel als einer der größten Hindernisse beim Ausbau des Bio-Baumwollanbaus gilt. 

2 - Bio-Baumwolle wird abwechselnd mit anderen Pflanzenarten angebaut

Der konventionelle Baumwollanbau geschieht üblicherweise in sogenannten Monokulturen. In dieser wird lediglich eine einzige Pflanzenart über mehrere Jahre hinweg auf derselben Fläche angebaut. Dies führt zu Biodiversitätsverlust, ausgelaugten Böden und einer höheren Gefahr des Schädlingsbefalls. Die verheerende Lösung der Bauern: Riesige Mengen giftiger Pflanzenschutzmittel. Die Folgen dieser Maßnahme sind absterbende Böden, verseuchtes Wasser und Giftstoffe, die durch den Wind in alle Himmelsrichtungen verteilt werden und Krankheiten begünstigen. Im Bio-Anbau ist dagegen der abwechselnde Anbau verschiedener Pflanzenarten auf demselben Feld üblich, die sogenannte Mischkultur. Die vielfältigen Arten verbessern die natürliche Fruchtbarkeit und Beschaffenheit des Bodens. Somit wird gleichzeitig die Anfälligkeit für Pflanzenkrankheiten und -schädlinge reduziert. Ebenso die parallele Aussaat anderer Pflanzen vermeidet unnötigen Spritzmitteleinsatz. So werden zum Beispiel Sonnenblumen am Rande der Baumwollfelder gepflanzt, damit der Baumwollkapselkäfer (einer der natürlichen Hauptschädling von Baumwollpflanzen) auf diese überspringen und die Baumwolle in Frieden wachsen kann.

3 - Verringerter Wasserverbrauch durch die Nutzung von Bio-Baumwolle

Konventionelle Baumwolle führt zu einem enorm hohen Wasserverbrauch. Zur Herstellung der Rohstoffe für ein einziges T-Shirt und einer Jeans werden bis zu 11.000 Liter Wasser benötigt, da weder auf die Erhaltung gesunder Böden noch auf die Nutzung von Regenwasser geachtet wird. Bio-Baumwolle ist anders: Im direkten Vergleich verringert sie den Wasserverbrauch um ganze 91 Prozent, da die Felder mit Mischkultur mehr organische Substanzen und Wasser speichern können. Weiterhin wird statt Kunstdünger natürlicher Kompost verwendet und der Boden geschont. Dadurch wird dieser weniger anfällig für Erosionen und kann das Wasser effizienter speichern. Außerdem wird im nachhaltigen Anbau auch Regenwasser für eine gezielte Bewässerung genutzt, sodass die „künstliche“ Bewässerung entfällt.

4 - Verbot chemischer Pflanzenschutzmittel und Förderung des natürlichen Ökosystems

„Pro Saison wird Baumwolle durchschnittlich 20-mal mit Ackergiften aller Art besprüht“, schreibt das Umweltinstitut München. Der Baumwollanbau ist für 10 bis 20 Prozent des weltweiten Pestizideinsatzes verantwortlich und vergiftet die Böden. Unfassbar, aber wahr: Auch in den fertigen Textilien können noch Pestizide zu finden sein. Deshalb sind im Bio-Anbau chemische Dünge- und Pflanzenschutzmittel verboten! Die Bauern verwenden altbewährte, natürliche Methoden und schützen so die eigene Gesundheit und Umwelt. Neben der bereits erläuterten Mischkultur werden die natürlichen Feinde der Baumwollschädlinge akzeptiert und gezielt in den Kreislauf integriert, sodass ein natürliches Ökosystem mit hoher Artenvielfalt geschaffen wird.

5 - Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Kleinbauern und Produzenten

Circa 75 Prozent aller Bio-Baumwollproduzenten sind Kleinbauern, die nur wenige Hektar Feld bewirtschaften und deshalb einer wirtschaftlichen Ausbeutung der global agierenden Konzerne nicht entgegenwirken können. Die Folgen sind geringe Löhne, sodass die Farmer sich und ihre Familie oftmals nicht ausreichend ernähren können. Der Anbau von Bio-Baumwolle wirkt dem entgegen, indem bessere Preise und regelmäßige Gehälter gesichert werden. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Bauern giftige Pestizide vermeiden und somit auch selbst nicht mit diesen in Berührung kommen müssen. Das verbessert die Gesundheit der Menschen vor Ort und schützt gleichzeitig die Natur- und Tierwelt.

Wir sehen also, dass die Berücksichtigung von bio-zertifizierten Ressourcen und Produktionsprozessen eine Vielzahl positiver Vorteile für den Menschen und die Natur mit sich bringt. Deshalb handeln wir stets sustainable und fair – für unsere Mitmenschen und die Natur. Und auch für dich ist dies spürbar: All unsere Textilien sind angenehm weich, besonders atmungsaktiv, schonend für die Haut und von erstklassiger Qualität.